Auf den Spuren der großen Zeit der Eisenbahn
In der Geschichte von Deutschland spielt die Eisenbahn eine große Rolle. In einer Zeit, in der Pferde-Fuhrwerke die „Straßen“ unsicher machten, kam die neue Technik aus England nach Deutschland. Seit über 150 Jahren fährt in Deutschland die Eisenbahn. Während die Anfänge der Eisenbahn lediglich auf Kurzstrecken große Erfolge erzielten, setzten sich die Privatstrecken immer weiter durch und veränderten die Güter- und Personenbeförderung. Immer mehr Städte wurden mit Schienen verbunden, sodass Deutschland um 1910 das weltgrößte Eisenbahnnetz hatte. Der 2. Weltkrieg zerstörte viele Brücken und Bahnstrecken und mit der Einführung des Autos, verlor die Eisenbahn immer mehr an Bedeutung.
Die Kooperationsklasse in Bad Fallingbostel befasste sich im Geschichtsunterricht mit der Eisenbahn und machte sich auf die Suche nach Anzeichen der großen Zeit der Eisenbahn. Recherchen im Internet, Befragungen von Bekannten und innerhalb der Familie gaben erste Hinweise und so nahm das Projekt seinen Lauf. Wöchentlich wurden alte, stillgelegte Bahnhöfe angefahren und wiederentdeckt. So der alte Bahnhof in Düshorn, Hope und Vorwalsrode bei der Raiffeisen. Dabei kam die Frage auf, wo die Eisenbahnstrecke von der Raiffeisen hinführt.
Durch Abgehen und Abfahren der zugewachsenen, alten Eisenbahnschienen ging es nach Benzen und in Hollige wurde sogar ein Bahnhof entdeckt. Mit großen Augen und vielen Fragezeichen wurden der Bahnhof und die alten Bahngleise begutachtet, um dann festzustellen, dass die Gleise von Hollige weiter Richtung Altenboitzen führen. Die Verden-Walsrode-Eisenbahn, wie sich einige Tage später bei Recherchen im Internet herausstellte, war eine Verbindungsstrecke zwischen Verden und Walsrode und wurde in erster Linie für den Transport von Kalium aus Großhäuslingen, Holz und landwirtschaftlichen Erzeugnissen genutzt. Gemeinschaftlich wurde der Beschluss gefasst, diese alte Bahnstrecke und Zeitzeugen aufzuspüren.
Mit dem Fahrzeug ging die Reise der Gleise entlang weiter nach Altenboitzen. Eine Art Bauwagen erinnert noch heute daran, dass dort früher eine Haltestelle gewesen sein musste. Zudem verringerte sich die Spurbreite der Gleise. Nach dem Bahnübergang in Altenboitzen verlor sich die Spur, sodass die Entdeckungstour für den Tag abgebrochen werden musste. Die Woche über recherchierten die Kinder, dass die Strecke 20 Haltestellen hatte und die nächste in Böhme sein müsste. In den folgenden Wochen wurden Schienen gesucht und mit Google-Maps Satteliten-Bilder ausgewertet, um den Verlauf der Strecke zu analysieren. Ältere Ortsansässige erzählten Geschichten, als die Schmalspurbahn noch durch ihr Dorf fuhr und wie die Schienen nach und nach zurückgebaut wurden. So erfuhren die Schülerinnen und Schüler vieles aus ganz persönlichen Erinnerungen, aus einer doch schon längst vergangenen Zeit. Ein kleines Highlight wurde in Stemmen entdeckt, wo der alte Bahnhof heute die Endstation des Teilabschnitts der VWE bis Verden ist. Auf dem Gelände wurde neben alten Bahnübergangs-Schildern auch eine alte Lok entdeckt.
Da die Strecke ab Stemmen bis Verden noch heute von dem Verein Verdener Eisenbahnfreunde e.V. befahren wird, war das Aufsuchen der alten Bahnhöfe weniger problematisch. Armsen, Neddenaverbergen und andere Dörfer haben noch die alten Bahnhofs-Gebäude stehen lassen, wobei an vielen Orten nichts mehr an eine Haltestelle erinnert. Für die Schülerinnen und Schüler war es dennoch eine schöne Entdeckungstour mit vielen Einblicken in die Zeit, als die Eisenbahn eine große Rolle spielte.
Zum Abschluss des Projektes besuchte die Klasse das Hauptgebäude der VWE in Verden-Süd, am Kleinbahnhof. Dort sorgte ein freundlicher Empfang eines Mitarbeiters dafür, dass eine kleine Führung über den kleinen Bahnhof stattfinden konnte, denn das Interesse über die alte Bahnstrecke lockt doch immer wieder Menschen an.
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